Verkaufsförderung: Homestaging für Immobilien
Leere, nicht renovierte aber auch noch bewohnte, ältere Immobilien sind eine Herausforderung für alle Immobilienverkäufer, denn Interessenten fällt es oft schwer, sich selbst als zukünftige Bewohner der Wohnräume vorzustellen. Die Lösung heißt Homestaging. Was sich dahinter verbirgt, welche Vorteile es hat und wie es funktioniert, erfahren Sie hier.
Was bedeutet Homestaging?
Mit dem Begriff Homestaging ist das Adaptieren oder Inszenieren einer Immobilie gemeint, die im aktuellen Zustand auf Bildern oder bei der Besichtigung nicht optimal wirkt. Durch den gezielten Einsatz von Farben, Möbeln und Dekoartikeln werden Immobilien so attraktiv wie möglich für potenzielle Käuferinnen und Käufer gemacht. Interessentinnen und Interessenten fällt es dank Homestaging leichter, sich in der besichtigten Immobilie zuhause zu fühlen. Das Herrichten von Immobilien dient der Verkaufsförderung und wird bei Neu- und Altbauten angewendet. Das Konzept stammt ursprünglich aus den USA und wurde in den 1980er-Jahren von der Immobilienverkäuferin Barb Schwarz entwickelt.
Homestaging bedeutet ausdrücklich nicht, vorhandene Mängel oder Schäden zu verstecken! Vielmehr ist es mit dem Waschen und Aufpolieren eines Fahrzeugs beim Autoverkauf vergleichbar. Es geht darum, die Immobilie möglichst gut in Szene zu setzen.
Diese Vorteile bringt Homestaging von Immobilien
Homestaging ist mit einem gewissen zeitlichen und finanziellen Aufwand für Sie als Verkäuferin oder Verkäufer verbunden. Doch die Investition lohnt sich. Folgende Vorteile bringt das Herrichten:
- Höherer Verkaufspreis von etwa 15 % möglich
- Schneller Verkauf (durchschnittlich ein bis drei Monate schneller)
- Weniger erfolglose Besichtigungen, daher mehr Zeit und weniger Stress
Inzwischen gibt es professionelle Home-Stager, die die Arbeit für Sie übernehmen. Es ist aber auch möglich, als Privatverkäuferin oder Privatverkäufer die eigene Immobilie durch kleine Veränderungen in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen bei der Einrichtung und Gestaltung für Bildaufnahmen und Besichtigungen.
Tipps für das Homestaging
Unabhängig davon, ob Sie Ihre eigene noch bewohnte Immobilie oder eine leere und unrenovierte, etwa geerbte Immobilie verkaufen möchten, die Prinzipien für das erfolgreiche Homestaging sind immer gleich.
Tipp 1: Streben Sie einen unpersönlichen „Hotel-Look“ an.
Hotels haben es an sich, dass Sie vielen unterschiedlichen Menschen gefallen. Die Einrichtung und Gestaltung in praktisch jedem Hotel wirkt neutral und dennoch einladend und wohnlich. Versuchen Sie, das auf Ihre Immobilie zu übertragen. Für bewohnte Immobilien bedeutet das, dass Sie die Räumlichkeiten „entpersonalisieren“ sollten. Überlegen Sie auch, wer Ihre Zielgruppe ist. Möchten Sie eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen oder richten Sie Ihr Angebot an Familien, Singles oder beispielsweise wohlhabendere Käuferinnen und Käufer aus? Behalten Sie die Zielgruppe beim Homestaging im Hinterkopf!
Tipp 2: Konzentrieren Sie sich auf einige konkrete Farben.
Immobilien wirken attraktiver, wenn es eine harmonische Farbgestaltung gibt. Wählen Sie daher einige wenige Farben (pro Raum oder insgesamt), die sich in unterschiedlichen Gegenständen wiederholen. Wände sollten in einer hellen Farbe möglichst frisch gestrichen werden. Alte Bodenbeläge sollten ebenfalls (zumindest in Teilen der Immobilie) erneuert werden.
Tipp 3: Reduzierte Einrichtung.
Bei der Einrichtung gilt: Weniger ist mehr. Einige Möbel helfen Interessentinnen und Interessenten dabei, sich besser vorzustellen, wie sie ihren eigenen Stil in der Immobilie realisieren könnten. Doch zu viel an Einrichtung wirkt beengend. Reduzieren Sie bei bewohnten Immobilien die Möbel und andere Einrichtungsgegenstände daher auf ein Minimum.
Tipp 4: Sorgen Sie mit Dekoration für Lebendigkeit.
Obst ist immer ein schöner Akzent für die Küche oder das Esszimmer. Eine Schale Äpfel oder Orangen bringt eine Prise Lebendigkeit auf einen ansonsten leeren Tisch. Blumensträuße sind ebenfalls eine gute Option, um die Einrichtung freundlicher wirken zu lassen. Farblich abgestimmte Kissenhüllen und Bilderdrucke sorgen dafür, dass die Einrichtung einladend, lebendig und harmonisch wirkt. Platzieren Sie im Badezimmer einige wenige Dinge (grüne oder blaue Kosmetikprodukte, frische Handtücher, neue Zahnbürsten, grüne Pflanzen oder Zweige). Wenn Interessentinnen und Interessenten Ihre so hergerichtete Immobilie betreten, werden direkt Emotionen geweckt, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Immobilie schneller und zu einem besseren Preis zu verkaufen.
Tipp 5: Frischen Duft für Besichtigungen schaffen.
Kräftiges Lüften ist ein absolutes Muss, ehe potenzielle Interessentinnen und Interessenten Ihre Immobilie besuchen. Zusätzlich hilfreich ist ein Raumspray, das typische Alltagsgerüche, die beim Rauchen, Kochen oder durch Haustiere entstehen, eliminiert. Wählen Sie einen dezenten und frischen Duft (Meeresbrise oder Ähnliches), da einige Interessentinnen und Interessenten auf schwere Düfte (etwa Vanille) negativ reagieren könnten. Der frische Duft wirkt bei den potenziellen Käufern unterbewusst und hilft, einen positiven Eindruck zu hinterlassen.